SBL 2016 – Es bleibt spannend

Bestes Saisonergebnis des SCV in Travemünde

Ende Juli war es wieder soweit: die Segelvereine der ersten und zweiten Bundesliga trafen sich in Travemünde zum dritten Wettbewerb der Saison 2016.

Bislang hatte das Team vom SCV mit einem 11. Und einem 12. Platz solide Ergebisse im Mittelfeld erkämpft. Durch sehr schwankende Leistungen vieler anderer Mannschaften stand der SCV damit trotzdem auf einem undankbaren 15. Platz in der Gesamtwertung. Undankbar vor allem, weil die letzten 6 Mannschaften in die Relegation müssen und das sollte in in diesem Jahr unbedingt vermieden werden.

Für Travemünde hatte Steuermann Dirk Strelow ein schlagkräftiges Team am Start: neben Mischa Uebachs auf dem Vorschiff stand ihm mit Georg Hecht ein sehr erfahrener Taktiker zur Seite und Gerald Roos an den Schoten brachte als Vizeweltmeister in der 505er Bootsklasse viel Erfahrung mit an Bord. Die verhaltene Hoffnung, sich durch eine gute Platzierung endlich aus der Gefahrenzone zu entfernen, wurde am Anreise und Trainingstag durch eine plötzliche akute Erkrankung des Steuermanns gedämpft, dessen Einsatz am Vorabend der ersten Rennen kaum möglich schien.

Glücklicherweis hatte er sich über Nacht soweit wieder erholt, dass die Rennen am Samstag mit Beteiligung des SCV gestartet werden konnten. Mehr als das – mit einem 2. und einem 1. Platz in den ersten beiden Rennen legte das Team einen großartigen Auftakt hin. Durch sehr gleichmässige Windverhätlnisse und die mit den Jahren immer stärkere Professionalisierung der Teams waren die Rennen dabei spektakulär und eng. Auf der Startkreuz konnte sich kein Boot einen echten Vorsprung heraussegeln. Echte Fehler oder schwächere Mannschaften, die das Feld in den letzten Jahren oft noch ein bischen auseinander gezogen hatten, gibt es mittlerweile kaum noch in der Liga. Damit kamen in den meisten Rennen sechs Boote fast gleichzeitig an den Bahnmarken an und die schnelle taktische Entscheidung in unübersichtilichen Situationen war oft rennentscheidend.

So waren es denn auch Kleinigkeiten, fehlende Zentimeter an der falschen Stelle, die mit einem 5. Platz im dritten Rennen zu einem ersten Dämpfer führten. Doch mit guten Rennen, die mit Platz 3 und 2 belohnt wurden, konnte der erste Segeltag mit nur einem Punkt Rückstand auf Platz 1 beendet werden.

Am Samstag aber schien die Erfolgserie beendet: Bei einem ordentlichen Rennen, bei dem das nötige Quäntchen Glück fehlte, reichte es nur zu Platz 5. Der darauf folgende Lauf konnte mit der Führung bis kurz vor die Ziellinie und einem 2. Platz in einem Fotofinish die Position unter den besten Mannschaften des Wochenendes zuerst noch untermauern.

Der dritte Lauf des Tages schien dann alle Hoffnungen zunichte zu machen. Nach gutem Start und guter erster Kreuz kamen wieder alle Boote gleichzeitig an der Luvtonne an. Die Entscheidung, ob man noch vor einem Gegner durch kommt, sich hinter ihm einreiht oder durch eine knappe Wende sich so dicht neben ihn legt, dass er druch die eigenen Abwinde zurückfällt, muss in Sekunden gefällt werden. Das Unterwenden geriet dann so knapp, dass die Jury es als regelwidrige Behinderung einschätzte und unser Team einen Strafkringel fahren musste. Bei der Durchführung dieses Manövers, für das der erfahrene Steuermann eine kleine Lücke im Getümmel fand, kam es durch ein überstürztes Ausweichmanöver eines anderen Bootes zu einer Kollision, die eine zweite Strafdrehung für den SCV zur Folge hatte.

Bei solch dichten Rennen ist man mit zwei Strafdrehungen eigentlich hoffnungslos abgeschlagen. Die Freude, trotzdem mit guter Geschwindigkeit auf den Vorwindstrecken noch Boote eingeholt zu haben, währte nicht lange. Wegen der erhebliche Beschädigung eines der beteiligten Boote kam es doch noch zur nachträglichen Disqualifikation für dieses Rennen, die das Team in der Wertung in gutes Stück nach hinten warf.

Ob es daran lag, dass die Köpfe nach dem unglücklichen Ausgang noch nicht wieder frei waren, oder ob es Zufall war? Die nächsten beiden Läufe blieben unter den Möglichkeiten des Teams. Mit einem erneuten fast sicher geglaubten Sieg, der in einer Entscheidung von Zentimetern an den späteren Gesamtsieger verloren ging, schien dann die schwarze Serie durchbrochen und das Team machte sich daran, von dem immer noch anständigen 9. Platz am Montag neu anzugreifen.

Doch wir hatten die Rechung ohne den Wettergott gemacht. Am dritten Segeltag hing eine bleierne Flaute über der Ostsee. Kein einziger Lauf kam mehr zustande. Der Enttäuschung, nicht noch einmal zeigen zu können, dass mehr drin gewesen wäre, steht das beste Ergebis der Saison und das Abschneiden als bester Verein aus NRW gegenüber, sodass das Team des SCV selbstbewust in die nächsten beiden Ligabegegnungen in Berlin und Kiel gehen kann.

Bericht: MU, Bilder SBL Lars Wehrlein

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