VirtualSkipper5

Einführung in das virtuelle Segeln von Theo Wasserhess

Einleitung

Bei VirtualSkipper5 handelt es sich um eine Software zum virtuellen Segeln auf dem PC. Man kann sowohl offline vorinstallierte Trainingseinheiten segeln als auch online weltweit und rund um die Uhr mit inzwischen mehr als 191.000 registrierten Usern Regatten segeln.

Während bereits das Segeln im Offlinemodus eine Vielzahl von Möglichkeiten mit unterschiedlichen Booten auf diversen Regattastrecken bietet, sind die Möglichkeiten im Onlinemodus im Sinne des Wortes nahezu grenzenlos.
Dort kann man nicht nur in eine der permanent angebotenen Regattaserien einsteigen, sondern als Regattaleiter (Host) auch selbst Regatten ins Netz stellen.
Man hat ferner die Möglichkeit, selbst Regattastrecken in vorgegebenen Küstenlandschaften oder in selbst erstellten Landschaften zu editieren.
Bei den vorgegebenen Küstenlandschaften handelt es sich um die bekanntesten Regattareviere rund um den Erdball.
Die Darstellung auf dem Monitor ist nahezu fotorealistisch und von beeindruckender grafischer Qualität.
Es ist immer wieder faszinierend, sich mit Seglern aus den verschiedensten Ländern auf unterschiedlichen Regattastrecken zu messen.
Die Regattaergebnisse werden in einer Weltrangliste und in nationalen Ranglisten bis hinunter zu Landes- und Städteranglisten erfasst.
Die Software ist als DVD oder als Downloadversion erhältlich.
Der Preis für die DVD liegt bei ca. € 30,00.
Das Handling kann über die Tastatur erfolgen.
Es empfiehlt sich jedoch dringend die Verwendung eines Logitech Cordless RumblePad.

Einstieg

Die Oberfläche von VirtualSkipper ist unterteilt in

Solo
Hier findet man ein Tutorial und eine Vielzahl von Möglichkeiten Übungsregatten im Einzelspielermodus (offline) zu segeln.
Multiplayer
Bietet die Möglichkeit im Internet (online) oder in einem lokalen Netzwerk zu  segeln.                    
Editor
Hier werden neue Maps (Regattastrecken) erstellt oder gespeicherte Maps bearbeitet.
Ferner können hier gespeicherte Regatten zu Videos verarbeitet werden.
Einstellungen
Neben den persönlichen Einstellungen findet man hier die Boote, die zur Verfügung stehen.

 

 

 

 

 

 

 

Boote

Die Software selbst enthält 4 Bootstypen. Darunter befindet sich der berühmte America’s Cupper von 2007 (Acc), das offene Kielboot Melges 24 und ein Trimaran.
Inzwischen haben sich jedoch etliche virtuelle Bootsbauer der Sache angenommen und mehr als 20 Boote, vom 420er bis zum Schoner, entworfen, die man von Fanseiten im Internet downloaden kann. Die meisten dieser Boote haben echte Vorbilder, wie zum Beispiel der RC 44, der auf einer von Russel Coutts entworfenen 44 Fuß-Rennyacht basiert.
Alle virtuellen Boote entsprechen in den wesentlichen Merkmalen ihren Vorbildern. Das gilt nicht nur für die Rumpfform und die Segelgarderobe sondern auch für ihre Segeleigenschaften auf allen Kursen zum Wind. Während das Groß auf allen Bootstypen ständig gesetzt ist, kann man die Vorsegel bergen, wechseln und zusammen mit dem Groß auch fieren. Dadurch hat man die Möglichkeit, sein Boot optimal zu starten und zu segeln, fast wie in der Realität.
Je nach Typ hat ein Boot bis zu 3 Vorsegel (Fock, Genua und Spi).

Online-Regatten (Technik)

Sobald eine Internetverbindung hergestellt ist, gehen wir über „Multiplayer“ auf „Internet“.
Dort finden wir drei Fenster.
Das 1. Fenster (Zone) zeigt die Länder an, aus welchen sich User registriert haben. Die Länder mit aktiven Servern sind zuerst aufgeführt.
Das 2. Fenster gibt Auskunft über die aktiven Server (laufende Regatten), den jeweiligen Bootstyp und die Anzahl der an der Regatta beteiligten Boote.
Im 3. Fenster sind die einzelnen Ranglisten abrufbar.
In der Weltrangliste (April 2011) sind mehr als 191.000 User erfasst, in der deutschen Rangliste fast 14.000 und in der kölner Rangliste ca. 450 User.
Die Weltrangliste ist unterteilt in eine Länder- und eine Teilnehmerrangliste.
Wenn man an einer Regatta teilnehmen will, sucht man sich einen der angebotenen Server aus, klickt auf die entsprechende Zeile und meldet sich in dem sich öffnenden Fenster an.
Auch eine Teilnahme als passiver Zuschauer ist möglich.

Sobald die laufende Regatta beendet ist, erfolgt die Startteilnahme für den folgenden Lauf automatisch.
Wir befinden uns nun auf der eigentlichen Regatta-Oberfläche, auf welcher sich unser Boot im Zentrum befindet und je nach Zoom-Einstellung die übrigen Boote sichtbar sind. Das Ganze stellt sich so dar, als ob wir von einem erhöhten Standpunkt aus eine echte Regatta verfolgen würden, in welcher wir unser Boot mittels Fernsteuerung handhaben und bewegen. Man kann in die Ansicht hinein- und aus dieser herauszoomen.
In der Waagerechten kann man das Geschehen stufenlos aus allen Perspektiven betrachten (360°).
In der Senkrechten reicht der Betrachtungswinkel von waagerecht bis senkrecht (90°).
In der Grundansicht sehen wir unser Boot immer von achtern und so steuern wir es auch.
Neben der Projektionsfläche für den „Regatta-Film“, die den meisten Platz beansprucht, finden wir auf dieser Seite einige Hilfsmittel. Dazu gehört eine Instrumententafel mit sage und schreibe 12 Instrumenten nebst Regatta-Uhr, die absolut exaktes und auf Sekunden genaues Segeln ermöglichen.
Folgende Instrumente stehen zur Verfügung:
Bootsgeschwindigkeit, Numerischer Kurs, wahre Windgeschwindigkeit, wahre Windrichtung, wahrer und scheinbarer Windeinfallswinkel, Bootskränkung, VMG (Geschwindigkeit zum Ziel), Kurs über Grund (Stromabdrift wird berücksichtigt), Geschwindigkeit über Grund, Kurs zur nächsten Bahnmarke, Entfernung zur nächsten Bahnmarke (Wegepunktnavigation).

Das einzige nicht vorhandene Instrument ist das Echolot. Man wird es nicht sonderlich vermissen, obwohl in flacheren Gewässern durchaus Grundberührungen mit Geschwindigkeitsverlust möglich sind.
Flachstellen erkennt man jedoch an der Färbung des Wassers.
Mit dem vorhandenen „GPS“ und separatem „Radar“ ist es sogar möglich, „Nachtregatten“ nur nach den Instrumenten zu segeln.
Neben der Instrumententafel befindet sich der Kompass mit optischer Anzeige von wahrem Wind, scheinbarem Wind und Strom sowie Anzeigen der gesetzten Segel und der Segelstellung.
In der rechten oberen Ecke befindet sich die aktuelle Rangfolge der laufenden Regatta, die an jeder Bahnmarke aktualisiert wird. Der eigene Platz wird zusätzlich durch eine Ziffer an der rechten Seite dargestellt.
In der linken oberen Ecke befindet sich ein separates Chatfenster, in welchem der Regattaleiter (Host)  Anweisungen erteilen kann und alle Regattateilnehmer miteinander korrespondieren können.
Sowohl die Instrumententafel, als auch die übrigen Fenster dieser Seite können auch ausgeblendet werden.
Mit einem Klick kann die „Seekarte“ eingeblendet werden, auf welcher neben den landschaftlichen Gegebenheiten alle Details des Regattakurses sichtbar sind.

Online-Regatten (Taktik)

Die Regattataktik unterscheidet sich nicht wesentlich von der Taktik in „Life-Regatten“.
Deshalb wird die Segelsimulation in ganz erheblichem Maße von Regattaseglern genutzt, und das sowohl als Taktiktraining und als Regeltraining.
Während der dreiminütigen Vorstartphase hat man Zeit, sein Boot in eine günstige Startposition zu bringen. Entscheidend ist dabei die Zahl der teilnehmenden Boote, die Länge der Startlinie und vor allem die Windrichtung. Da die meisten Regatten mit einer Kreuz beginnen, ist die richtige Wahl der Startseite ganz wesentlich. Wegen der relativ kurzen Regattadauer (meist 10 bis 15 Minuten) erfolgen Winddreher häufiger und in kürzeren Abständen und sind nach Möglichkeit richtig einzuschätzen. Ferner ist die Windstärke zu beachten, die zwischen 3 und 7 Bft. schwanken kann. In einigen Revieren herrscht auch recht kräftiger Strom, der zu berücksichtigen ist.

Neben dem optimalen Timing und der richtigen Seitenwahl beim Start ist es von erheblicher Bedeutung, nicht in die Windabdeckung anderer Boote zu geraten und sich ausreichenden Platz für notwendige Manöver zu bewahren. Ferner ist die Einhaltung der ISAF-Regattaregeln zu beachten, da Regelverstöße automatisch mit einer 360°-Drehung (Penalty) bestraft werden, die innerhalb von einer Minute ausgeführt werden muss. Geschieht dies nicht, erfolgt eine weitere Strafe. Eine 360°-Drehung dauert zwischen 20 und 30 Sekunden und ist ein erhebliches Handikap für den weiteren Regattaverlauf.
Der Host kann Teilnehmer kicken (für den aktuellen Lauf) oder bannen (für die gesamte Serie).
Die Annäherung an die erste Bahnmarke sollte möglichst auf bevorrechtigtem Bug erfolgen, damit diese ohne Zeitverlust und ohne Regelverstoß passiert werden kann.
An der Bahnmarke wird mit gutem Timing das richtige Segel für den folgenden Kursabschnitt gesetzt.
Spätestens nach der Lektüre dieses Kapitels wird sich vermutlich der interessierte Leser fragen:
„Wie kriege ich das denn alles auf die Reihe“?
Die Antwort: Mit den im Kapitel „Technik“ beschriebenen Instrumenten ist absolut genaues und optimales Segeln möglich. Dass es dazu einer gewissen Übung bedarf, ist unstrittig.
Je mehr man jedoch in das virtuelle Geschehen einsteigt, umso verblüffter wird man feststellen, dass die Unterschiede zum realen Segeln gar nicht so groß sind.
Nur der richtige Wind und die frische Luft fehlen halt.

Editor

Der Editor bietet mannigfaltige Möglichkeiten, die eigene Kreativität zu entfalten.
Mit dem vielseitigen Werkzeug kann man sowohl Regattastrecken in vorgegebenen Revieren, als auch abwechslungsreiche Seelandschaften selbst erstellen.
Insgesamt stehen 16 Reviere zur Verfügung.
Gespeicherte Regattastrecken (Maps) können bearbeitet werden.
Aus gespeicherten Regattaabläufen können Videofilme erstellt werden.

 

 

 

 

 

 

 

Parameter

In diesem Teil des Editors werden die nachstehend aufgeführten Festlegungen für eine Regattastrecke getroffen:
Matchrace oder Flottenregatta
Bootstyp und Vorstartzeit (von 0 bis 8 Minuten).
Hauptwindrichtung (acht Richtungen der Kompassrose) und Windstärke (3 bis 7 Bft.).
Maximalwinkel und Dauer von Winddrehern.
Witterung (4 Varianten von Sonnenschein bis Regen).
Uhrzeit für den Start (dadurch auch Nachtregatten und Regatten in der Dämmerung).
Gezeitenablauf (dadurch Auswirkung auf Richtung und Stärke des Gezeitenstroms).

Regatta

In diesem Bereich des Editors wird die Gestaltung und Länge der Regattastrecke festgelegt.
Die Startlinie kann dabei beliebig zur Windrichtung ausgerichtet werden, so dass auch Spinnaker- und Halbwindstarts möglich sind.
Für die Regattastrecke selbst stehen Startlinie, Ziellinie, Bahnmarken und Tore zur Verfügung.
Die maximale Anzahl der Boote wird hier ebenfalls festgelegt. (Je nach Qualität des Servers können bis zu 30 Boote an den Start gehen).
Für Wind, Wellen und Strömung besteht hier zusätzlich die Möglichkeit individueller Feineinstellungen. Eine zusätzliche Bereicherung des Regattageschehens ist durch die Editierung von Schiffs- und Flugverkehr mit insgesamt 23 Modellen möglich.

Landschaften

Auf zwei Vorlagen, die nur aus „offener See“ bestehen, können komplette Landschaften mit Brücken, unter welchen man durchsegeln kann und Leuchtfeuern, die bei hereinbrechender Dunkelheit ihren Betrieb aufnehmen, gestaltet werden.
Zur Verfügung steht  „Werkzeug“ zur Erstellung einer nordischen Winterlandschaft und einer Südseelandschaft.

Links:

http://www.nadeo.com/

http://www.virtualskipper-game.de/shop/

http://www.gamespot.com/pc/sim/virtualskipper5/index.html

http://www.vskfun.com/VSKFunReloaded/

http://www.youtube.com/watch?v=owwKdWYX-T8

http://www.youtube.com/watch?v=AY3pRl-bkuE&feature=related

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