Zebru kommt in Schuss

Zebru habe ich im April 2015 als Patenboot übernommen, das Boot hieß früher Scharky und gehörte der Familie Grunert. Von Grunerts hat die SCV Jugend den Scharky sehr günstig gekauft. Danke an die Grunnerts.
Als erstes habe ich mir das Boot genau angeschaut und gemerkt, dass noch viel zu reparieren ist, um es wieder flott zu machen. Die Löcher am Bug, Backbordseite und Faustgroß, habe ich Schritt für Schritt behandelt. Ersteinmal habe ich es gesäubert und die Ränder abgekratzt, so dass das Loch keine herausragenden Splitter mehr hatte. Dann habe ich ein Glaßfasermatte auf das Loch geklebt und eine Masse aus 2 Komponenten, die erst klebt und hält wenn beides an der Luft zusammenkommt, auf die Matte geschmiert und 2 Tage trocknen lassen.

Foto Loch

Foto Klebemasse

Als alles trocken war, haben wir die Klebestelle mit einer Schleifmaschine richtig glatt geschliffen. Nun ist das Loch gestopft und es kann kein Wasser mehr ins Boot gelangen. Doch das Auge segelt mit! Denn die Masse ist eher bräunlich, deswegen habe ich mit Bootslack weiß darüber gestrichen.

Foto Schleifen

Am Schwertkasten mussten noch Gummis eingesetzt werden, sonst könnten Schwert und Kasten beim Segeln kaputtgehen. Von innen habe ich das Boot gründlich geschrubbt, von außen poliert und Feinheiten,wie Schrammen, Klebereste und rote Tonnenflecken entfernt. Nun tauchten ein paar kleine undichte Stellen unter dem Süllrand auf. Diese habe ich, wie bei dem großen Loch, mit Epoxydharz aufgefüllt.

Nun blitzt und blinkt das Boot.

Doch die Ducht, das Brett das das Boot in vorne und hinten einteilt, war total verschimmelt, dreckig und einfach kaputt, deswegen musste ich ein neues Brett aussägen. Als erstes, also ein neues Holzbrett besorgen, die alte Ducht benutzte ich als Schablone. Nun konnte ich mit einer Säge den Linien folgen. Das Brett war nun an den Kanten noch sehr versplittert, deshalb habe ich mit Schleifpapier die Kanten geglättet. Wenn das Brett jetzt nass wird, vermodert es sehr schnell. Also habe ich es mit mehreren leichten Schichten Bootslack überzogen. Nun konnte ich die neue Ducht in das Boot einsetzen.

Zwei wichtige Teile an meinem Boot fehlten noch! Schwert und Ruder, ohne sie ist das Segeln viel schwieriger. Schwert und Ruder waren allerdings auch löchrig, zersplittert und sehr rau. Zuerst habe ich beides gründlich abgeschliffen und mit einer Harzmasse die tieferen Schrammen angefüllt. Nun musste wieder alles erst trocknen und wie die Ducht mit mehreren Schichten Bootslack überzogen werden. Am Ruderblatt mussten noch Pinne und Pinnenausleger angeschraubt werden, dazu auch die Aufhängung an Boot und Ruder.

Foto Schwert

Ein Rigg hatte Zebru zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht. Carolin Wolf hatte den Riggknüpfordner und als es einen richtigen Regentag gab, haben wir mit einem alten Mast, Baum und Segel ein Rigg geknüpft. Mit einer mit Teflon verstärkten Schur haben wir das Segel an Mast und Baum befestigt.

Einzelne andere Sachen fehlten noch. Dazu gehörten die Verklickerhülsen. Dabei habe ich gelernt, dass die aus Aluminium deutlich stabiler sind und länger halten, als die aus Plastik.

Den Namen Zebru habe ich gewählt, weil ich oft in den Bergen bin und Zebru mein Lieblingsberg in Sulden neben dem Ortler ist.So habe ich Zebru nicht nur in den Bergen sondern auch beim SCV.

Bei der Bootstaufe war ich sehr aufgeregt. Günter Kallweit hat die Taufe von Sturmpfeil, so heißt der Opti, den Carolin Wolf fit gemacht hat, und Zebru mit uns zusammen an einem schönen sonnigen Tag am Steg gefeiert. Lustig war es, als Carolin und ich dabei ins Wasser geworfen wurden.

Foto Bootstaufe

Zebru und Sturmpfeil wurden mit Kindersekt getränkt. Zusammen hatten wir beide viel Spaß.

Da es mit Zebrus Reparatur etwas länger gedauert hat, bin ich in der Zeit mit anderen Booten gesegelt und meine ersten Regatten gefahren. Mittlerweile habe ich etwas Erfahrung gesammelt und habe an Wettfahrten teilgenommen, über Luca und Leon kam ich dann zu einem richtigen Regattaopti. Der heißt Tweety und wurde zuvor von Lotte Milow gesegelt, die aber zu groß geworden ist und jetzt Laser segelt.

Daher braucht Zebru nun einen neuen Paten. Zum üben ist er perfekt.

Also, wer einen Patenopti übernehmen will: Zebru ist super im Schuß!

Das das alles so gut geklappt hat verdanke ich natürlich auch anderen Leuten. Ralph hat mir dabei viel geholfen und ohne das Jugendbudget für die Jugendflotte hätten wir die Materialien nicht kaufen können. Danke an alle, die mir geholfen und mich unterstützt haben.

Auch ohne die vielen Tipps von Georg, Robert und Peter, also von erfahrenen Seglern wäre es nicht so gut gelungen.

Wenn man bei uns am See zu basteln anfängt, kommen schnell viele helfende Hände und wertvolle Ratschläge zusammen. Durch die viele Bootsbauerei habe ich eine Menge gelernt.

Loreen Stüttem, 10 Jahre, SCV

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