Auf dem Weg zur Mini Transat 2017

Lina Rixgens absolviert erste 600 Seemeilen-Regatta in der Klasse Mini 6.50

Lina Rixgens, seit vielen Jahren aktive Regattaseglerin und Mitglied in unserem Verein, möchte im Herbst 2017 als erste deutsche Seglerin die Ziellinie der Transatlantikregatta „Mini Transat“ überqueren. Diese gilt als die härteste Einhand-Regatta in der Offshore-Klasse „Mini 6.50“: Die etwa 4000sm von Frankreich über den Atlantik in die Karibik werden alleine, auf nur 6,50m langen Booten der Klasse Mini 6.50 und ohne moderne Kommunikationsmittel gesegelt.

Am 14.06. startete Lina an Bord des deutschen Seglers Dominik Lenk zu ihrer ersten Regatta in der Klasse Mini 6.50 – dem „Mini Fastnet“. Die zweihand gesegelte Regatta führt auf einem 600 Seemeilen langen Kurs von Douarnenez in der Bretagne über die Keltische See bis kurz vor die irische Südküste, wo der berühmte Fastnet Rock umrundet wird, bevor es wieder zurück nach Douarnenez geht.

122 Stunden benötigte das junge Duo für die Strecke. Geschlafen wurde bis zum nächsten Wachwechsel im 30 Minuten-Takt. Komfort existierte nicht an Bord: es gab gefriergetrocknete Tütennahrung, als Toilette diente ein Eimer, Isomatte oder Schlafsack: Fehlanzeige.

Drei deutsche Teams gingen in dem 46 Boote starken Feld an den Start. Neben Dominik Lenk und Lina auf dem Prototypen 348 starteten die beiden Serienschiffe 732 (Pogo 2) mit Chris Lükermann und Björn Freels, sowie der Nacira 819 mit Andreas Deubel und Morten Bogacki an Bord.

Die Route führte quer über den von Frachtern dicht befahrenen Ärmelkanal bis Land’s End und dann weiter nach Irland. Auf der Hälfte der Strecke, nur 7 Seemeilen vor dem Fastnet Rock, hatten die beiden Segler mit Materialproblemen zu kämpfen: eines der beiden Ruder brach und zwang sie zur Aufgabe der Regatta. Bei anfangs 5 Windstärken und kabbeliger See, später abflauenden Winden, konnten sie dennoch eigenständig, wenn auch manövrierbehindert und ohne Gennaker, die restlichen 300 Seemeilen zurücklegen. Nach 5 Tagen kamen die beiden trotz der Probleme zwar außerhalb der Wertung, aber dennoch im Mittelfeld im bretonischen Zielhafen an.

Auch nach dieser ereignisreichen ersten Regatta in der Klasse hält Lina an ihren Plänen fest: „Trotz Materialproblemen war diese Regatta eine tolle Erfahrung, die mich darin bestärkt hat, genau das richtige Ziel zu verfolgen!“.

Bis zum Ende des Jahres möchte die 20-jährige Medizinstudentin die Finanzierung ihres eigenen Schiffes gesichert haben, um dann zielgerichtet mit dem richtigen Training an der französischen Atlantikküste beginnen zu können. Dazu startete Lina vor kurzem auf der Plattform „Monaco Funding“ eine Crowdfunding-Kampagne für ihr „Mini Transat“-Projekt. Der deutsche Segelprofi Boris Herrmann hat die Patenschaft der Kampagne übernommen. Er hat 2001 als jüngster Teilnehmer an der „Mini Transat“ teilgenommen, ist heute einer der erfolgreichsten deutschen Hochseesegelprofis und sagt über Linas Projekt: „Es ist toll zu sehen, dass es in Deutschland junge Menschen wie Lina gibt, die Interesse an Einhand-Hochseeregatten haben. Ihr ehrgeiziges und zielstrebiges Projekt sollte auf jeden Fall unterstützt werden. Die Mini Transat ist eine sportlich und menschlich anspruchsvolle Regatta und gleichzeitig eine einzigartige Erfahrung.“

Unterstützt Linas Projekt auf „Monaco Funding“: http://www.monaco-funding.com/sportler/lina-rixgens/

Autor: LR, Bilder: LR

Lina Rixgens

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